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1000 Kilometer durch Deutschland

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Hallo ihr da draußen, nun ist auch der letzte Schlussstrich unter meinen Freiwilligendienst gezogen worden: In der vorletzten Woche fand von Montag bis Freitag das Rückkehrerseminar des DRK auf der Insel Usedom statt. Treffpunkt war um 18 Uhr, doch Usedom stellt den von mir aus gesehen entlegensten Zipfel Deutschlands dar. So saß ich schon um 7 Uhr in der Frühe im Auto, und ehrlich gesagt stand mir die lange Fahrt doh ziemlich bevor. Doch geteiltes Leid ist halbes Leid, daher saß ich recht bald mit drei weiteren Freiwilligen zusammen, mit denen die Zeit sehr viel schneller verging - danke euch! Nachdem wir endlich die Autobahn verlassen hatte, sind wir noch eine halbe Stunde über verlassene Vorpommeraner Landstraßen gegurkt, bis wir über eine Brücke auf die "Sonneninsel Usedom" gelangten, wie uns ein großes Schild empfing - doch die Sonne musste an diesem Tag in unseren Vorstellungen verharren. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir endlich die Seebäder Bansin u

Januar ist dieses Jahr im August

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Hallo alle zusammen! Viele von euch haben es bereits mitbekommen: Ich bin wieder zurück in Deutschland. Nach einer Woche voller schöner Wiedersehen finde ich heute die Zeit, um euch endlich wieder zu schreiben und auch langsam aber sicher diesen Blog zu einem guten Ende zu führen. Was ist inzwischen passiert? Nun, nachdem während der letzten Wochen sich ein Freiwilliger nach dem anderen verabschiedet hatte und auch unser Apartment schnell sehr viel leerer wurde, ist auch mein Abschied stetig näher gerückt. Es war ein anderer Abschied als vor einem Jahr in Deutschland, denn nun ist wirklich etwas zu Ende gegangen. Ich durfte viele wirklich tolle Menschen kennenlernen, die mich sicherlich alle ein Stück weit geprägt haben und ausnahmslos ihren Teil zu dieser kurzen, aber sehr intensiven und wunderbaren Etappe meines Lebens beigetragen haben. Doch nicht nur Menschen, sondern auch Orte haben dieses Jahr mitgestaltet: Mein geteiltes 10m²-Zimmer; das Apartment mit seinen Eigenheiten; die

Seminar im Parlament

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Schalom, ihr da draußen, über einen Monat ist es nun schon her, dass ich euch von den neuesten Geschichten von mir aus Israel berichtet habe. Einiges ist in der Zwischenzeit passiert, ich habe das Land unter anderem zweimal verlassen, das ist aber alles nichts, was in diesen Blog gehört. Mein Jahr in Israel nähert sich in großen Schritten seinem Ende, der Rückflug ist inzwischen ebenfalls schon gebucht und ich werde Mitte August wieder zurück in der deutschen Heimat sein. Mit gemischten Gefühlen schaue ich in die Zukunft: Ich habe das Glück, schon zu wissen, wie es weitergeht und freue micht selbstverständlich ungemein, wieder zurück bei meiner Familie und meinen Freunden sein zu können. Doch trotzdem habe ich in meiner Zeit auch hier viele Freunde gefunden, ein wirklich einmaliges Land kennengelernt, unvergessliche Momente erlebt und alles in allem eine prägende Zeit gehabt. Auch wenn ich mir sicher bin, noch einmal für mindestens einen Urlaub nach Israel zu fliegen, gilt es demnäc

Zu wem fahrt ihr?

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Nein, nicht zu wem, sondern wohin: nach Petra! Und damit ein herzliches "Hallo!" an euch! Wie ich bereits im letzten Beitrag angekündigt hatte, war am letzten Donnerstag der Unabhängigkeitstag Israels. Es handelt sich um den Nationalfeiertag Israels, daher arbeiteten wir donnerstags nicht und am Mittwoch nur halb, schließlich beginnt der jüdische Tag schon am Vorabend. Wir hatten also ein verlängertes Wochenende und entschlossen uns dazu, die antike Ruinenstadt von Petra in Jordanien zu besichtigen. Das Khazne al-Firaun, oder auch "Schatzhaus", ist das bekannteste Motiv in Petra Petra war die Hauptstadt der Nabatäer, einem Wüstenvolk, das sich im 6. Jh. v. Chr. im heutigen Jordanien niederließ. Sie kontrollierten bald allerdings auch große Teile der Negev und des Sinais und gelangten auf diese Weise, quasi als Wächter der Routen nach Afrika, Südarabien und Asien, schnell zu großem Einfluss und Wohlstand. Dieser Reichtum spiegelt sich noch heute in den atembe

Raus ins Grüne

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Der April ist vorüber, der letzte Regen gefallen und das Thermometer klettert gerne über die 25°-Marke, aber auch noch nicht zuweit - wahrlich die beste Zeit, um raus in die Natur zu gehen. Im äußersten Norden Israels, unweit der Grenze zum Libanon, liegen die tiefgrünen Wälder Nordgaliläas. Eine Seite Israels, die ich bis jetzt noch nicht sehen durfte, und da ich an den nächsten beiden Wochenenden bereits verplant bin, galt es, die Situation beim Schopf zu packen und ein bisschen aus dem Alltag auszubrechen. Wie bereits erwähnt, lag das Reiseziel ein paar Kilometer südlich der Grenze, und wenn man schon einmal da ist, darf man gerne auch die Höhlen von Rosch HaNikra besichtigen, heißt es in Freiwilligenkreisen. Diese Touristenattraktion liegt wirklich unmittelbar an der Grenze, und bei "Grenze" handelt es sich in diesem Fall nicht um eine europäische "Ich-kann-hingehen-wo-ich-will-Grenze", sondern um eine der bestbewachten Demarkationslinien der Welt. Wie k

Das passiert, wenn Ostern und Pessach auf einen Tag fallen!

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Schalom und willkommen zurück! Wie bereits im letzten Eintrag angekündigt, sind mein Zimmergenosse und ich für den Sederabend von der Physiotherapeutin meiner Station eingeladen worden. Dieser wurde am letzten Freitag gefeiert, also unserem Karfreitag, und es ist auch kein Zufall, dass Ostern und das mit dem Sederabend eingeleitete Pessachfest zeitlich so nah beisammen liegen. Doch dazu später mehr... Die Familienfeier, zu welcher ca. zwanzig Leute erscheinen sollten, fand in Newe Jarak statt, einem kleinen Ort in 9 km Entfernung. Natürlich hatte ich vorgeschlagen, dass wir selbst mit dem Fahrrad zu der Feier fahren könnten. Sie bestand allerdings darauf, dass wir abgeholt werden , "es könnte spät werden". Im Voraus habe ich mich auch mit einer israelischen Freiwilligen aus dem Löwenstein über diese Feier unterhalten und bereits erfahren, dass der Sederabend bei jeder Familie unterschiedlich lange dauert, bei ihrer Familie aber traditionell bis ein oder zwei Uhr in der Nac

De re publica

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Hallo ihr da draußen, der ein oder andere von euch wird es schon mitbekommen haben: Am letzten Dienstag waren hierzulande wieder einmal Wahlen. Die Israelis wählen traditionell an diesem Wochentag, vermutlich gilt Wählen als Arbeit und darf somit nicht am Schabbat stattfinden. An dem Wahltag ruht bei vielen die Arbeit, so auch bei uns. Der aufmerksame Leser erinnert sich, dass Ende Oktober bereits Kommunalwahlen waren. Damals sind wir zum Toten Meer gefahren und auch dieses Mal stand ein touristisches Highlight auf dem Plan: die Festung Masada. Masada befindet sich auf einem Felsplateau in der jüdäischen Wüste mit Blick auf das Tote Meer. König Herodes erkannte die strategische Lage und baute das Plateau zu einem Zufluchtsort vor innen- und außenpolitischen Gegnern aus. Die Festung ist Ort einer Tragödie: Judäa wurde im Jahr 6 n. Chr. von den Römern annektiert, woraufhin sich über 900 Menschen auf Masada zurückzogen und den Besatzern Widerstand leisteten. Die Römer errichteten

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