Pokalfinale

Liebe Leute,

ziemlich spontan und überraschend durfte ich gestern bei einem sportlichen Event zu Gast sein.
Nachdem eine Mitbewohnerin und Freundin von einem überregionalen Volleyballmatch erzählte, das gestern in unserem Ort Ra'anana ausgetragen wurde und zu welchem auch einige ihrer Freunde sogar aus Haifa anreisten, schloss ich mich kurzerhand der Gruppe an. Ich habe mit Volleyball herzlich wenig am Hut und es nur ein paar Mal "amateurhaft" (will heißen: mit wenig Erfolg) ausprobiert, aber man soll ja offen sein für Neues und außerdem war der Eintritt frei. Warum also nicht?
Um acht Uhr abends sollte das Spiel dann beginnen, zunächst spielten sich die Volleyballerinnen allerdings erst warm. Ja, Volleyballerinnen, es handelte sich bei dem Match nämlich um das israelische Pokalfinale im Damenvolleyball, zu hebräisch "Kadur'aff" (Kadur heißt Ball, aff kommt von dem hebräischen Wort für fliegen). Es spielten Maccabi Haifa gegen Hapo'el Kfar Saba; Kfar Saba ist unser Nachbarort - klar, wer da meine Sympathien gewann! Übrigens heißt gefühlt die eine Hälfte aller israelischen Sportclubs "Maccabi", in Gedenken an die Maccabäer, die die Griechen besiegten und den zweiten Tempel wieder einweihten (s. Fest Chanukka im Beitrag "Advent, Advent..."), und die andere Hälfte "Hapo'el" - der Arbeiter. Das gestrige Spiel war ein Beleg für diese These...

Als die Spielerinnen sich aufgewärmt hatten, verließen sie zunächst das Spielfeld und liefen kurz darauf unter Jubelstürmen der Zuschauer in die Halle ein. Was für eine Stimmung!


Doch diese änderte sich plötzlich, eine Sängerin trat nach vorn, alle standen auf und es ertönte die "HaTikwa", die israelische Nationalhymne. Alle waren sehr andächtig, die Melodie wirkt sehr feierlich und etwas traurig. "HaTikwa" heißt "die Hoffnung"; das Lied gibt ursprünglich den Traum und die Hoffnung des jüdischen Volkes nach einem eigenen Land, "Zion", wieder.

Nachdem das Lied mit Applaus beendet wurde, ist die Halle auch unmittelbar wieder in sportlichen Kampfgeist verfallen. Die Fans aus Haifa saßen links von uns und haben richtig Stimmung gemacht, fast schon fußballverdächtig!


Unsere kleine Gruppe hat auch gebannt das äußerst spannende Spiel verfolgt. Volleyball wird nicht auf Zeit gespielt, es gewinnt das Team, welches zuerst drei Sätze zu je 25 Punkten (resp. 15 im letzten Satz) gewinnt. Kfar Saba hat schließlich 3:2 gewonnen, es war aber wirklich ein knappes Spiel und die beiden Teams haben sich nichts geschenkt. Dies kann man auch an den Spielständen der einzelnen Sätze ablesen: 23:25, 25:23, 27:25, 12:25, 15:12. (Ergänzung: Ein Satz muss mit zwei Punkten mehr gewonnen werden, daher endete der dritte 27:25.)


Natürlich gab es zum Scluss auch noch eine richtige Siegerehrung mit einem großen Pokal!


Mit diesen schönen Bildern gehen viele Grüße nach Deutschland, oder wo auch immer ihr diesen Beitrag hier lest!

Alles Gute für die restliche Woche,

euer Johannes



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