Martinsbrezel trifft Shakshuka

Hallo zurück, ihr lieben Leser!

Wie ihr merkt, ist Shakshuka mein absolutes Lieblingsgericht in Israel! Allein schon die Tatsache, dass ich diesem Essen drei Blogeinträge gewidmet habe, spricht schon für sich...
Doch nun der Reihe nach: Am Freitag wollte ich unbedingt mal raus aus Ra'anana und ein bisschen Abwechslung in meinen Trott bringen. Bei der Suche nach Reisezielen muss man allerdings berücksichtigen, dass man bis spätestens 14.30 Uhr (ja, schon so früh) wieder zu Hause angekommen sein sollte, damit man mit dem Schabbat keine Probleme bekommt. Nach der Zeitumstellung beginnt dieser schließlich noch eine Stunde eher, da der Sonnenuntergang den Ruhebeginn bestimmt. Ich entschloss mich daher, erneut nach Jaffa aufzubrechen (hier geht's zu meiner ersten Reise dorthin). Dort angekommen, genoss ich es, mal einfach so durch die malerischen Straßen der alten Hafenstadt zu wandeln, immerhin hatte ich den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bereits einen Besuch abgestattet. Einzig die Kirche St. Peter war das letzte Mal geschlossen gewesen, und so durfte ich sie dieses Mal bewundern.



 


Leider sind in Jaffa viele Kunstgalerien am Freitag geschlossen. Von den offenen Galerien fand ich jedoch jene des Künstlers Frank Meisler am beeindruckensten: Lauter Figuren, versilbert und vergoldet, die entweder berühmte Persönlichkeiten, Hobbies oder Berufe leicht karikiert darstellen - einzigartige Kunstwerke!
Im Hafen fand ich ein schönes kleines Bild, das auch unser Zimmer in Zukunft etwas aufhübschen wird. Es zeigt den "lächelnden Wal", eine der Attraktionen in Jaffa. Das Bild ist in Blautönen gehalten und passt somit auch gut zu dem anderen großen Kunstwerk, welches uns bereits von den Vorbesitzern des Zimmers hinterlassen wurde. Jetzt muss ich nur noch einen geeigneten Platz dafür finden!
Auf dem Rückweg gelangte ich auf der Suche nach einer Gelegenheit für ein Mittagessen zu Dr. Shakshuka in Jaffa. Was es dort grundsätzlich zu essen gibt, brauche ich wohl nicht zu schreiben...
Dazu gab es noch lauter kleine Dips mit Soßen und einen Salat und Couscous und jede Menge Brot - alles in dem "kleinen Menü", für das ich mich entschieden hatte!


Auch wenn es durch die Perspektive des Bildes vielleicht nicht so wirkt, ich war danach ziemlich satt! Über den fairen Preis kann man sich auch nicht beklagen - alles in allem sehr weiterzuempfehlen!
Zuhause angekommen wartete auch noch ein Hefeteig auf mich, den ich am Morgen angesetzt hatte. Schließlich ist heute (11.11.) unter anderem Martinstag, und was wäre dieser ohne eine Martinsbrezel! Erst recht, wenn meine deutschsprachigen Mitbewohner allesamt dieses Gebäck nicht kannten.


Ich weiß, eigentlich gehört auch noch Hagelzucker als Dekoration dazu, aber geschmeckt hat die Brezel auch so!

Am Samstagmorgen ging es für mich zu einem Gottesdienst. Die Österreicherin aus meiner WG und mein österreichischer Mit-Freiwilliger aus dem Löwenstein besuchen schon seit längerem am Schabbat den Gottesdienst einer messianischen Gemeinde im Nachbarort. Messianische Juden, also Juden, die an Jesus Christus (Jeschua) als Messias glauben, allerdings sämtliche jüdischen Riten beibehalten und auch die meisten jüdischen Festtage feiern (mit Ausnahme von Jom Kippur, logischerweise) - vermutlich habt ihr das noch nie gehört. Genauso ging es mir! Judentum und Christentum haben sehr viele Gemeinsamkeiten, immerhin hat sich das Christentum aus dem jüdischen Glauben heraus entwickelt, und trotzdem wusste ich nicht, dass sich beide Religionen kombinieren lassen.
Der Gottesdienst gliederte sich in anfängliche Lobpreisungen auf Hebräisch (teilweise mit englischer Übersetzung), ging dann über in die Predigt und endete mit Segnungen, wofür jeder, der Bedarf empfand, nach vorne schreiten durfte. Eine sehr interessante Erfahrung, zumal just an diesem Samstag eine Reisegruppe aus den USA anwesend war und deren Pfarrer auch die Predigt gehalten hat.

Mit diesem (hoffentlich) neuen Wissen wünsche ich euch allen einen guten Start in die neue Woche!

Euer Johannes

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