Kontinuität

Hallo liebe Leser,

langsam merke ich, wie sich bei mir eine gewisse Routine einpendelt. Das heißt nicht, dass es unaufregend oder gar langweilig würde, ganz im Gegenteil: Im Löwenstein passiert jeden Tag etwas anderes, man begegnet tollen Menschen und führt interessante Gespräche. Aber all das hat einen festen Rahmen, zeitlicher wie natürlich auch räumlicher Natur, wir haben feste Arbeitszeiten und auch die Pausen sind zu ähnlichen Zeiten. Ich finde es gut, die lange Pause nach der Schule nun abzuschließen und mich wieder nach einen festen Tagesrhythmus zu richten.
Diese beginnende Routine lässt auch die Zeit deutlich schneller vergehen, immerhin haben wir schon  Ende Oktober! Im Vergleich zum September ist die Zeit in diesem Monat deutlich schneller vergangen.
Auch meine Freizeit weiß ich inzwischen gut zu gestalten: Ich gehe hier sehr gerne laufen, auch wenn mir u.a. der mittelgebirgische Wald meiner Heimat fehlt. Ra'anana liegt nicht umsonst in einer Gegend, die "Scharon-Ebene" genannt wird: Es ist alles sehr flach, Straßensteigungen muss man gut suchen! Außerdem ist die Gegend sehr urban, man gelangt beim Verlassen einer Stadt unmittelbar in die nächste. Allerdings befinden sich in Ra'anana und Nachbarstädten eine Vielzahl an Parks, die das Stadtbild natürlich unwahrscheinlich aufwerten. Daneben verbringe ich meine Zeit auch gerne mit Lesen oder in der Küche, sofern diese nicht von zu vielen Menschen belagert wird. Kochen und Backen gehört zu eigenständigem Wohnen wie Silan auf's Brot. (Für alle, die nicht wissen, was Silan ist - also vermutlich alle: Es handelt sich hierbei um einen sehr feinen Dattelsirup, der in Kombination mit Frischkäse einen ungeheuer leckeren Brotaufstrich bildet ...und keinen Siliziumwasserstoff!) Aber zurück zum eigentlichen Thema: Bei den Gerichten und Kuchen handelt es sich natürlich nicht um irgendwelche kulinarischen Spirenzchen, aber wir versuchen, uns wenig von Fertiggerichten zu ernähren. Auf diese Weise weiß man, was im Essen drinnen ist; zumal, wenn man die Inhaltsangabe auf der Packung nicht lesen kann. Gute Hausmannskost also, und zwar jene von zu Hause, denn auf der Arbeit werden wir nach wie vor mit sehr guten israelischen Spezialitäten verpflegt!
Am Montag dieser Woche haben wir auch unsere Hebräischlehrerin kennengelernt, hatten allerdings noch keinen Unterricht. Das wird wohl nun auch so bleiben: Heute erfuhren wir, dass sie uns nur vormittags unterrichten könnte, und zu dieser Zeit sind wir nunmal beschäftigt. Uns wurde aber zugesagt, dass ein Ersatz schon in Sicht sei, ich bin gespannt! Wenn wir dann (irgendwann 😉) erstmal der Landessprache mächtig sind (zumindest ein wenig), wird das vieles vereinfachen und helfen, uns noch besser in die Strukturen einzuleben!

Nächste Woche Dienstag sind auch hier Wahlen (Kommunalwahlen), weswegen an diesem Tag nicht gearbeitet wird. Eventuell haben wir dann Zeit, das Land ein wenig weiter zu erkunden - ich werde berichten!

Schalom,

euer Johannes

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