Shakshuka zum Frühstück

Shalom chaverim,

es geht spannend weiter: Nach der langen Reise gab's erstmal eine wohlverdiente Dusche und danach ging's erfrischt und in neuen Klamotten in die Lobby des Hostels. Ich habe mich sehr gefreut, als ich dort viele bekannte Freiwillige aus Teterow sah! Wir vertrieben die Zeit bis zum Abendessen mit einer halben Runde Kniffel, bevor uns unsere knurrenden Mägen davon überzeugten, zum Abendessen aufzubrechen. Es waren inzwischen ca. die Hälfte der internationalen Freiwilligen der IVA, meiner Empfangsorganisation, eingetroffen. Aus diesem Grund blieben die Tafeln im Speisesaal noch größtenteils leer, daher machten sich hauptsächlich Deutschsprachige über die Köstlichkeiten der israelischen Küche her. Es gab viele orientalisch wirkende Gerichte, die ich leider nicht benennen kann (die Hinweisschilder waren lustigerweise alle ausschließlich auf Hebräisch). Auch andere waren sich über die Zutaten der Speisen unsicher ("Was ist denn das?" - "Steht doch drüber!"), aber es hat
alles ausgezeichnet geschmeckt, auch wenn einiges ziemlich scharf war. Nach dem Abendessen sind wir Teterower von beiden Seminaren zum Strand aufgebrochen, der vom Hostel eine halbe Stunde
Fußmarsch entfernt ist. Dort angekommen staunten wir über die doch recht starken Wellen und die badewannenwarme Temperatur des Meeres. Mit dem Vollmond über unseren Köpfen war die Atmosphäre perfekt und wir genossen das warme Wasser, das unsere Füße umspülte. Gegen Mitternacht machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel, aber nicht ohne das Versprechen, am nächsten Tag mit Badehose und Handtuch zurückzukehren.


Haifa - Strand bei Nacht
Am nächsten Tag wurden wir wieder von der israelischen Küche zum Frühstück begrüßt. Das Angebot war sehr vielfältig, vor allem was die Geschmacksrichtungen anging: Neben sehr süßen Gebäckstücken fand man auf dem Buffet auch Shakshuka, ein typisch israelisches Gericht. Mit meiner Familie habe ich Shakshuka schon einmal länger vor meiner Abreise zum Abendessen gekocht: Ein Tomateneintopf mit viel Knoblauch und Gewürzen, außerdem Harissa, einer scharfen Gewürzpaste, und obenauf pochierte Eier. Ich wusste zwar, dass Shakshuka ursprünglich zum Frühstück und mittlerweile zu jeder Tageszeit gegessen wird, in Kombination mit den süßen Leckereien hat mich dieses sehr herzhafte und pikante Gericht dann aber doch überrascht!
Auf das Frühstück folgte die Begrüßung durch die IVA field coordinators und anschließend wurden wir nach Einsatzregion in Israel aufgeteilt. Jede Region hat ihre eigene Koordinatorin, die den Freiwilligen bei allen Fragen und Problemen erste Ansprechpartnerin ist. In unserer Gruppe behandelten wir verschiedene Themeneinheiten: gegenseitiges Kennenlernen, Apartments, israelische Geschichte, Wünsche, Vorstellungen und Ängste. Außerdem kauften wir nach dem ebenfalls sehr guten Mittagessen die Rav-Kav, eine Art Bahncard für Israel.
Abends hatten wir sogar noch im Anschluss an das Abendessen eine Einheit zu jüdischen Feiertagen, die jedoch spielerisch als Quiz aufgebaut wurde, bei dem die verschiedenen Regionalgruppen gegeneinander antraten. Zum krönenden Abschluss studierte jede Gruppe ein Lied zu einem jüdichen Feiertag ein, die meine "Shlomit bona sukkah"; ein Lied zum Sukkot-Fest. Bei diesem werden Sukkot, also kleine Zelte gebaut, in denen die Kinder dann übernachten (so hab ich das zumindest verstanden). Unsere Koordinatorin war sehr motiviert, sodass wir noch eine Choreographie lernten: Shlomit baut ein Haus, vier Leute waren die Wände des Hauses und alle anderen stellten typische Früchte dar. Alles in allem war es vermutlich ein Bild für die Götter, es wurde sehr viel gelacht und rumgealbert! So war es dann auch nicht schlimm, dass der Sieg an eine andere Gruppe ging, wir hatten schließlich unseren Spaß.
Danach gingen sehr viel mehr Meschen an den Starnd als am Abend zuvor, diesmal waren sehr viele Franzosen dabei. Mit drei anderen Teterowern bin ich dann bis zur Hüfte ins nach wie vor warme Wasser gegangen. Ein unvergesslicher Moment, vielen Dank euch dreien!

IKEA auf Hebräisch

Der Donnerstag war ann auch schon der letzte Tag des Ankunftseminars. Wir erhielten sehr viele Informationen zu Bürokratischem, Zwischenseminaren etc. Nach einem letzten Mittagessen wurde noch ein letztes Foto geschossen, bevor jeder mit einem Bus an seiner Adresse abgesetzt wurde. Ich bin mit sechs weiteren Freiwilligen in der WG, davon zwei vom DRK, einer Münchnerin, einer Österreicherin und zwei Französinnen. WG-Sprache ist Englisch.


Die ersten Einkäufe - vielversprechend...
Der Hauseingang zu unserem Apartment

Bei Ankunft staunte ich über das Apartment, es ist im fünften Stock mit schöner Sicht über die sehr (Achtung, Wortspiel!) frische und grüne Stadt Ra'anana. Nach einer groben Reinigung gingen wir zu dritt im hauseigenen Supermarkt das nötigste einkaufen, schließlich sind ab Freitag Nachmittag wegen Schabbat alle Geschäfte zu. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensauce und Salat, und insgesamt herrschte eine sehr gesellige Stimmung. Nach ein, zwei Spielrunden ging dann jeder auf sein (Zweier-)Zimmer, schließlich war es ein sehr schöner, aber doch kräftezährender Tag.

Lehitra'ot,

euer Johannes

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Jaffa

Seminar im Parlament

De re publica

Kontaktformular

Name

E-Mail *

Nachricht *